LESUNG: Irmin Burdekat - Der Katholische Bahnhof - Theater Laboratorium

Kurzversion der Roman-Story:
Ronald – gescheiterter Akademiker – ist Wirt im „Katholischen Bahnhof“. Da er eine Kneipenzeitung herausgibt („Die Thekenschlampe“), bekommt er eines Tages den Auftrag für eine Firmen- und Familiensaga. „Alter, schreib mal was Fettes á la Buddenbrooks!“ Er entdeckt bei seinen Recherchen eine über 43 Jahre gehende Liebesgeschichte und erzählt diese mit Witz und entgegen dem gestellten Auftrag. Die Geschichte läuft zwischen Deutschland und Kanada (aus dem Ruder). Große Gefühle und kleine Geister sind am Werk. Happy End? Nicht für alle! Eine Deutsch-Kanadische Love-Story, saukomisch erzählt.

Irmin Burdekat schreibt über sich selbst:

„Wer was wird, wird Wirt – und wer das verpasst, bleibt Gast“. Auf diese Binsenweisheit muss ich hereingefallen sein, denn ich landete schon als Zwanzigjähriger in der Gastronomie. Anstatt was „Ordentliches zu machen“, wie meine Mutter zu sagen pflegte.
Als Gastwirt ist man gut beraten, ein Geschichtenerzähler zu sein, denn Gäste erwarten mehr als Bier und Bouletten. Übrigens, meine fünf Kinder schliefen mit vorher erzählten Geschichten deutlich besser, vor allem schneller ein. Ich sehe die Gefahr auf mich zukommen, dass es mir mit meinen Enkeln  ähnlich ergehen wird.
Als aus einer Kneipe zwei, dann drei und dann ganz viele wurden, war es  vorbei mit dem Geschichtenerzählen. Ich begann, sie aufzuschreiben, um mehr Leute, äh, Gäste zu erreichen. Irgendwann wurden daraus Bücher, die der Verleger Romane nennt. Ein Begriff, der in der Gastronomie keinen so prallen Ruf hat.
Meine kanadische Frau konfrontierte mich vor fünfunddreißig Jahren mit ihrer Heimat, die ich gefälligst auch lieben sollte. Zeitverzögert gelang es mir, ihr den Gefallen zu tun. Pendelnd zwischen Holzfällerromantik und deutschen Theken färbten die zwei Welten im Laufe der Jahre meine Geschichten, pardon, meine Romane ein. Niemand kann schließlich aus seinen Mokassins beziehungsweise Schuhen raus, wenn er nicht barfuß laufen will.

Warum habe ich den Katholischen Bahnhof geschrieben? Keine Ahnung! Die Story geisterte schon Jahre lang in meinem Kopf herum. Wenn ich  nicht schreiben würde, müsste ich Golf spielen, Tauben züchten, arbeiten oder den Garten umgraben – alles Aufgaben, für die ich mich nicht eigne. Ach, und natürlich ist die Geschichte nicht autobiografisch. Oder fast nicht. Oder falls doch, versagt meine Erinnerung.

Website des Verlages:
www.bergundfeierabend.de

Ankündigung Deutschlandfunk Kultur

Nordwest Zeitung 13.03.2020

Der Autor (und Gastronom) pendelt seit Jahren zwischen Deutschland und Kanada. Sein generelles Problem: Den Ernst des Lebens ernst zu nehmen. Das merkt man seinem Schreibstil überdeutlich an. „Der Katholische Bahnhof“ ist Irmin Burdekats drittes Buch.

Datum & Uhrzeit

  Mo. 04.10.2021
⌚20 Uhr im Theater Laboratorium

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