Mo. 04.09.2023 Siemen Rühaak spricht & singt RILKE // WILHELM13

Siemen Rühaak, bekannter Theater-, Film- und Fernsehdarsteller, zeigt nach dem erfolgreichen Beethoven-Abend im Wilhelm13 eine weitere Seite seines Könnens, wenn er mit Wort & Gesang nach Rainer Maria Rilkes großem Engel tastet. Sein Weg ist dabei ungewöhnlich. Er trägt Rilkes Gedichte nicht in ihrer vollendeten Form vor, wie man es gewohnt ist, sondern lauscht in ihre Tiefe und empfindet, an jedem Abend neu, Rilkes Weg zu dieser Form: Alle Sehnsucht, alle Verzweifelung, alles Glück, wenn ein Stück des Himmels auf die Erde, in den Alltag geholt werden kann.
Die indische Langhalslaute Tambura, die „Königin der Obertoninstrumente“, ja die Obertöne selbst, sind dabei seine kongenialen Begleiter.

Siemen Rühaak über sein RILKE-„Libretto“:

Eine Bitte. Ein Ruf.
„Hörst Du, Geliebte …“

Ein Weg. Eine Wegbeschreibung.
Wegweiser: Rainer Maria Rilke – seine Gedichte.
Fahrzeuge: Die Sehnsucht. Das Ahnen. Die Stimme. Die Sprache.
Die Musik. Die Tambura, ein indisches Saiteninstrument. Obertöne. Untertöne.
Der Klang. Das Lauschen. Das Staunen.
Rilkes Gedichte – fast immer nur in ihrer harmonischen Vollkommenheit präsentiert –
oft genug weit weg von nachvollziehbaren, unmittelbar zu erlebenden Gefühlen.
Mir kam auf langen Spaziergängen mit Ghandi, meinem Hund,
dem schönen, schwarzen Hovawart-Tier, ein anderer Rilke entgegen:
der Unvollendete, der Sucher, der Verzweifelte, der Lachende,
der Nicht-Wissende, der Stolperer, der Ungestüme,
der – aus Sehnsucht nach der Stille – oft zu Laute,
der wie ein Kind Staunende – der Clown –
Was geschieht ihm als nächstes? Wohin führt es ihn?
Es scheint ihm manchmal, als wäre er angekommen – schon treibt es ihn weiter.

„Hörst Du, Geliebte …“

So entstand aus seinen Gedichten ein Libretto, das ich – Gedicht für Gedicht –
jedesmal wieder neu erlausche.
Die Tiefen und Höhen einer aufgewühlten Seele will ich aufzeigen,
die sich mit all ihrem Ahnen und Sehnen
am Ende der Reise entpuppt
als eine von uns.
Rilke: Einer unter uns.
Einer, der seine Gefühle weniger versteckt. Vielleicht.
Einer, der bereiter ist, sich – immer wieder neu – zu stellen:
Der Schönheit. Dem Schrecken.
Dem „Dunkel jedes unendlichen Falles“. Dem „lichtzitternden Spiel jedes Steigens“.
In dem Versuch, seinen Engel zu ertasten.

Mein Wunsch ist es, daß Sie – schauend und hörend – sich trauen,
mit mir zu gehen auf diesem Weg.
Mein Hoffen, daß wir zusammen im Verlauf dieses – ca. einstündigen – Abends spüren,
daß Rilke kein abgehobener, nur für einige Esoteriker und Gottsucher bedeutsamer,
verschrobener Heiliger ist, sondern daß er uns – Alt wie Jung –
fast vergessene Werkzeuge an die Hand gibt, die, richtig gebraucht, den All- Tag bereichern,
Werk-Zeuge, die helfen können, in uns selbst wieder ein Stückchen Mut freizuschaufeln –
für die eigene Reise… hörst Du, Geliebte… hörst Du…

https://www.crew-united.com/de/Siemen-Ruehaak_16126.html#!&tabctl_1852888597_activeTab=3921832307

https://de.wikipedia.org/wiki/Siemen_R%C3%BChaak

http://www.siemen-ruehaak.de/siemen/home.htmlwww.siemen-ruehaak.de